Traumatherapie Klagenfurt

50 – 90 % der Bevölkerung machen im Laufe ihres Lebens mindestens eine traumatische Erfahrung. Diese ist beispielsweise ein tatsächlicher oder drohender Tod, eine ernsthafte Verletzung bzw. eine Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen. Aber nicht nur eigenes Erleben, sondern auch Zeuge dessen zu werden – und unter Umständen auch nur davon zu hören – kann traumatisieren.
Beispiele von potenziell traumatisierenden Ereignissen:
Verkehrs- und Naturkatastrophen
Schwere Unfälle
Krankheiten, Operationen, Diagnosemitteilungen
Gewalterlebnisse wie sexuelle und aggressive Misshandlung, Vergewaltigung, Gewaltverbrechen, Folter, Kidnapping, Raubüberfälle, Gewalt in der Familie; bei Kindern schwere (emotionale) Vernachlässigung
Plötzliche Verluste vertrauter Menschen und sozialer Sicherheit
Kriegshandlungen
Zeugenschaft solcher Ereignisse
Posttraumatische
Belastungsstörung (PTBS)
Symptome sind Intrusionen, wie:
Bilder
Flashbacks
Zwanghaftes Erinnern
Albträume
Vermeidung:
Phobische Vermeidung von Ereignis „Triggern" (von Orten, Gedanken, Gefühlen die mit dem Trauma zu tun haben)
Übererregung:
Herzrasen, Atemnot, Beklemmungen
Unruhe, Schwindel
Übersteigerte Wachsamkeit (Vigilanz)
Die Folgen können u.a. sein:
Schlafstörungen
Schreckhaftigkeit
Erhöhte Reizbarkeit
Konzentrationsstörungen
Panikattacken
Depressionen
Soziale Isolation
Kraftlosigkeit, Leistungsversagen
Schmerzen, Taubheits- und Starreempfindungen
Emotionale Empfindungslosigkeit
Dissoziative Phänomene (u.a. amnestische Lücken)
Andere Körpersensationen
(„somatische Störungen")
Alkohol-, Drogen- und Medikamentenmissbrauch
Was ist Traumatherapie?
Traumatherapie beinhaltet ein sehr strukturiertes Gesamtbehandlungskonzept, welches den Besonderheiten von Traumafolgekrankheiten Rechnung trägt. Ein hoher Prozentsatz der Traumaarbeit ist nicht die unmittelbare Auseinandersetzung mit den Inhalten des Traumas.
Was ist EMDR?
Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) ist eine von Dr. Francine Shapiro 1987-1991 entwickelte relativ neue Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung und gilt als eines der nachweislich effektivsten Verfahren.
Bei EMDR wird eine bilaterale Stimulation (abwechselnde Stimulierung der rechten und linken Gehirnhälfte durch taktile Stimulation (Berührungen) oder akustische Signale) durchgeführt, wodurch die Gefühle neu abgespeichert werden können.
EMDR ist eine Methode, welche bei richtiger Indikation und Durchführung, deutlicher und schneller Wirkung zeigt als andere Verfahren. Für einen bestmöglichen Einsatz sind ein eigenes traumaspezifisches und psychotraumatologisch fundiertes Behandlungskonzept sowie einschlägige klinische Erfahrung unbedingt vonnöten.
Was ist Brainspotting?
Brainspotting wurde 2003 vom New Yorker Psychoanalytiker Dr. David Grand aus dem EMDR heraus entdeckt und entwickelt. In den letzten Jahren wurde es zu einer bedeutsamen Methode im Bereich der Traumatherapie.
Im Brainspotting wird der innere Zugang zu dem traumatisierenden Erlebnis über die äußere Blickrichtung des Klienten sehr präzise gesteuert. Mit Brainspotting ist daher eine sehr genaue und behutsame Traumaverarbeitung möglich. Es ist eine sehr fokussierte Behandlungsmethode, um die neurophysiologischen Quellen emotionalen und körperlichen Schmerzes zu lösen und zu verarbeiten. Die Gefahr einer Überflutung des Klienten ist durch die Möglichkeit gebannt, jederzeit zwischen Ressource und Aktivierung zu wechseln.
Brainspotting ist eine integrative Methode, welche in ein Psychotherapiekonzept eingebunden wird.